BUGA 23: Kies statt Vlies – BUGA nimmt Anre­gun­gen der Umwelt­ver­bän­de zur Augewäs­ser-Pla­nung auf

Mannheim, 09. März 2021

 

  • Anre­gun­gen der Umwelt­ver­bän­de wer­den in die Pla­nun­gen und Aus­füh­rung des Augewäs­sers aufgenommen.
  • Das natur­na­he Augewäs­ser ist Teil der vom Land Baden-Würt­tem­berg geför­der­ten Neckar-Renaturierungsmaßnahme.

 

Zum Thema Augewässer hat die BUGA 23 wiederholt den Austausch mit NABU, BUND Mannheim und Umweltforum e.V. gesucht. Die Einwände und Bedenken, welche die Umweltverbände in Form von Stellungnahmen bei der Unteren Wasserbehörde (UWB) der Stadt Mannheim eingebracht hatten, wurden besprochen. Alle umsetzbaren Aspekte werden in die weitere Planung einbezogen und entsprechend realisiert.

 

Kies statt Vlies: Die BUGA 23 hat die Kritikpunkte aufgenommen, die von den regionalen Umweltverbänden zum Augewässer aufgeführt wurden, und die Planungen entsprechend verändert. Auf das bisher geplante Filtervlies, das zum Schutz der Tonabdichtung des Gewässers gedacht war, um Abtragungen der Tonschicht entgegenzuwirken, wird im gesamten Augewässer verzichtet. Stattdessen wird eine kornabgestufte, mineralische Schicht eingebaut.

 

© BUGA 23

Großer Kritikpunkt der Umweltverbände war die Folie, die als Wurzelsperre geplant war. Auf diese Folie wird nun im Bereich der Flachwasserzone und Böschungen des Sees sowie in den Trittsteinbiotopen verzichtet. Allerdings weisen die Planer auf das Risiko hin, dass langfristig eine Durchwurzelung mit entsprechenden Wasserverlust erfolgen kann, und der Wasserstand des Sees sinkt. Der Schilfaufwuchs muss ggf. durch eine intensivere Unterhaltungspflege verhindert werden. Da es im Regenerationsbereich keine Alternative zur Bepflanzung mit Schilf gibt, ist dort der Einbau einer Kunststoff-dichtungsbahn sowie Vlies auf der Fläche von rund 0,47 Hektar unentbehrlich.

 

Richtig gestellt werden konnte die temporäre Grundwasserentnahme. Rund 390.000 m³ pro Jahr beträgt die Brutto-Entnahmemenge über die Brunnen im Süden der Au. Ein Großteil hiervon wird allerdings über die Sickermulde wieder dem Grundwasser zurückgeführt, so dass die Netto-Entnahme rund 120.000 m³ pro Jahr während der BUGA beträgt. Nach der BUGA geht die Entnahme für die Bewässerung zurück und die Netto-Entnahme liegt bei zirka 82.000 m³ pro Jahr. Die Absenkung des Grundwasserspiegels wird minimal sein.

 

Ebenso wurde das Wegekonzept angepasst: Es werden keine neuen befestigten Wege angelegt, sondern der Bestandsweg am Fuße des Hochgestades genutzt, u.a. für die Umsetzung eines Naturlehrpfads. Im weiteren Vorgehen erhalten die Behörden nun alle Planänderungen in schriftlicher Form als Ergänzung. Diese werden dem laufenden Verfahren als Nebenbestimmungen und Auflagen beigefügt, die die BUGA 2023 gGmbH zu erfüllen hat.

 

„Es muss uns allen bewusst sein, dass es sowohl in der Au als auch am Altneckar um Natur in der Stadt handelt, die von Menschen gemacht ist. Wir können heutzutage weder echte Auenlandschaft in der Au herstellen noch den Neckar in seinen Urzustand zurückführen“, weiß Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Bundesgartenschau-Gesellschaft Mannheim2 023 gGmbH. „Möglich ist es aber, für Mannheim und seine Bewohner*innen in der Au und am Neckar ökologische Strukturen zu schaffen, die dem ursprünglichen Zustand näherkommen und die die ökologische Vielfalt erheblich verbessern.“

 

Die BUGA 23 geht davon aus, dass der Baubeginn des Augewässers im zweiten Quartal 2021 erfolgen kann.