Ein Rendering des Gartens der Partnerstädte im Luisenpark, Ein Holzgerüst umgeben von Bäumen.

Ein Gar­ten für alle

Von Carolin Wickert, am 21. Dezember 2021

 

Der „Garten der Partnerstädte“ wird ein Teil der Bundesgartenschau Mannheim 2023 auf dem Gelände des Luisenparks. Dort werden sich die Mannheimer Partnerstädte präsentieren und erhalten erstmals einen eigenen Platz, der über die BUGA 23 hinaus Bestand hat. Erarbeitet wurden die Pläne gemeinschaftlich online auf einem Fachkolloquium.

 

Von den Tropen bis zur Arktis: Das Verbreitungsgebiet der Weidengewächse erstreckt sich beinahe über den ganzen Erdball. „Die Weide ist eine ökologisch höchst wertvolle Pflanze mit einer großen Vielfalt. Ungefähr 450 Arten gibt es insgesamt. Sie ist in allen Partnerstädten Mannheims zu finden. Aus diesem Grund gibt sie uns das Thema für den Garten der Partnerstädte vor. Außerdem gehört die Weide auch einfach zu unserer Stadt zwischen Neckar und Rhein“, sagt Ellen Oswald, gärtnerische Leiterin der Stadtpark gGmbH. Der Garten wird am Ufer des Kutzerweihers – gegenüber der Seebühne –als Teil der BUGA 23 entstehen. Dort präsentieren sich auf einer Fläche von 800 Quadratmetern die Partnerstädte Mannheims mit Ihren individuellen und unverkennbaren Gestaltungselementen.

 

© BUGA 23

Corona macht erfinderisch

Das Besondere: Die Gestaltung des Gartens wurde im Rahmen eines zweiwöchigen digitalen Fachkolloquiums gemeinsam mit Vertreter*innen aus acht der insgesamt elf „Twin Cities“ erarbeitet. Die Kolleg*innen waren u.a. aus Kanada, China, Frankreich, Litauen, Republik Moldau, Polen und Israel zugeschaltet. Organisiert wurde das virtuelle Arbeitstreffen vom städtischen Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll, in Zusammenarbeit mit der BUGA 23 und dem Förderverein Städtepartnerschaften Mannheim e.V. Unter der fachkundigen Leitung von Ellen Oswald konnten die Expert*innen ihre Visionen über eine Onlineplattform einbringen – und am Ende wurden alle Ergebnisse in einem großen Masterplan zusammengefasst. Dieser Gestaltungsentwurf fand die einstimmige Anerkennung aller Partnerstädte und wird so ab 2022 umgesetzt werden.

 

Rund um die Weide

Ein Highlight in der Gestaltung des „Gartens der Partnerstädte“ wird u.a. eine Laubhütte der Stadt Haifa sein, die aus der israelischen Tradition der „Laubhüttenfeste“ entsprungen ist. Von den Besucherinnen und Besuchern der Bundesgartenschau wird sie 2023 sicher gerade in den warmen Sommermonaten immer wieder gern als schattiger Rastplatz aufgesucht werden.

Aus dem moldawischen Chişinău kommen kunstvolle, handgeflochtene Weidenzäune, die als originelle Beet-Begrenzungen dienen.

Die ostdeutschen Partnerstadt Riesa wird mit einem Klostergarten aufwarten und aus dem südfranzösischen Toulon wird ein Hauch Côte d’Azur durch Mannheim wehen. Das polnischen Bydgoszcz zeigt sich als Musiker- und Kunststadt und für das litauischen Klaipėda wird eine Ostseedüne gestaltet. Die chinesische Stadt Zhenjiang, aus der bereits das chinesische Teehaus und der chinesische Garten im Luisenpark stammen, übernimmt die Neugestaltung des Bachlaufes, der bereits das Gelände durchzieht.

 

© Haifa Mannheim

Von Tieren und Steinen

Inspiriert von der kanadischen Stadt Windsor, werden in Form geschnittene Tierfiguren wie beispielsweise ein kleiner Bär den „Garden of Twin Cities“ zieren. Sie heißen „Topiaries“ und fügen sich harmonisch in das Gesamtbild dieses besonderen Gemeinschaftsgartens ein.

Ab April 2023 werden die Partnerstädte Mannheims erstmals auch einen Platz haben, der ihnen gewidmet ist. Die Pflasterfläche dieses „Platzes der Partnerstädte“ wird sich symbolisch aus elf verschiedenen Steinen zusammensetzen, wie sie jeweils in den einzelnen Partnerstädten vorkommen. Gestaltet wird dieser Platz ebenfalls in der großen Gemeinschaftsaktion mit jungen Menschen aus den Partnerstädten.

 

Alle machen mit

Irgendwie logisch, dass auch die Realisierung dieses Gartens durch den Luisenpark zusammen mit den Partnerstädten umgesetzt wird. 2022 wird es ein internationales Work-Camp geben: Junggärtner aus allen Partnerschaftsstädten kommen im Frühsommer nach Mannheim und bauen ab April einzelne, besondere Teile des Gartens nach dem online geschaffenem Masterplan mit der Weide als Leitmotiv, die sich durch die gesamte Gestaltung zieht.9