Dominik Kühn (grinsend) bei der Gartenarbeit

Der Blu­men­ver­ste­her

Von Carolin Wickert und Balthasar Zehetmair, 30.09.2021

 

Wer steckt hinter der BUGA 23? In unserer Porträtreihe rücken wir jeden Monat eine/n andere/n Mitarbeiter*innen in den Fokus, die bei den Planungen der Bundesgartenschau die Fäden ziehen.

 

Die Schaufel schwingen statt am Computer zocken: Schon als Kind liebte Dominik Kühn es, zusammen mit seiner Oma und seinem Papa im heimischen Garten Radieschen und Bohnen anzupflanzen. „Mit meiner Arbeit hier bei der BUGA 23 lebe ich meinen Traum.“ Der 39-Jährige ist seit Kindertagen liebend gerne im Garten, wo er seine Pflanzen hegt und pflegt. Der Vollblut-Landschaftsarchitekt arbeitet seit Februar 2021 als Projektleiter in der Abteilung Gärtnerische Ausstellungen der Bundesgartenschau Mannheim.

 

Begeis­ter­ter BUGA-Fan

„Seit der Bundesgartenschau 2005 in München-Riem bin ich ein begeisterter Besucher von Bundes- und Landesgartenschauen. Und jetzt gestalte ich selber eine mit –  das ist einfach super!“ In Mannheim bringt Kühn seine Expertise als Landschaftsarchitekt voll ein. Bei der BUGA 23 ist er für die Planung und Umsetzung der Ausstellungsbeiträge rund um die Rosen, den Frühjahrs- und Sommerflor und die Stauden zuständig.

 

Für Dominik Kühn beginnt der Weg mit dem Studium der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf bei München. Als Diplom-Ingenieur fängt er 2011 beim Umweltamt der Stadt Nürnberg an. Nach fast zehn Jahren in Franken wurde es für Kühn Zeit für einen Perspektivenwechsel – und für die Rückkehr in seine hessische Heimat Gernsheim, nördlich von Mannheim. „Meine unbefristete Stelle beim Amt aufzugeben, ist mir erst einmal schon schwergefallen. Als jedoch das Angebot von der BUGA 23 kam, war ich sofort mit Feuer und Flamme dabei.“ 

 

Direkt mit­ten­drin

Waren es beim Umweltamt hauptsächlich Stellungnahmen zu Bauvorhaben, die er bearbeitet hat, sind es bei der Bundesgartenschau viele verschiedene Themenfelder, die seine Arbeit abwechslungsreich machen. Gerade bei der Planung der Ausstellungsbeiträge muss er diverse Aspekte abstimmen – wenn zum Beispiel in Bezug auf die Pflanzung des Frühjahrs- und Sommerflors die Pflanzplaner und Gärtner zusammengebracht werden. Dabei pflegt der Projektleiter sowohl einen intensiven Austausch mit Landschafts- und Pflanzplaner*innen als auch mit Gärtnereien. „Dieser direkte Kontakt und die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die ich vorher nur theoretisch kannte, ist etwas ganz Besonders.“

 

Zurzeit gilt es für Dominik Kühn vor allem die Gestaltung der einzelnen Ausstellungsbeiträge zu organisieren und mit den Landschaftsplaner*innen erste Pflanzkonzepte auszuarbeiten. Je näher die Ausstellungseröffnung am 14. April 2023 rückt, desto vielfältiger werden seine Aufgaben. Vor allem wenn vor und während der Bundesgartenschau tausende Quadratmeter mit Wechselflor, Rosen und Stauden gepflanzt werden, ist ein ausgeprägtes Koordinierungs- und Organisationspotenzial erforderlich. „Dazu kommt die Pflege der Ausstellungsflächen. Nach einem Unwetter müssen beispielweise alle Pflanzen schnell wieder schöngemacht werden.“

 

Kli­ma­ver­träg­lich und insektenfreundlich

Als Landschaftsarchitekt, der nicht nur gestalten will, sondern seit seiner Jugend intensiv mit Pflanzen, Natur und Garten auseinandersetzt, fühlt er sich bei der BUGA 23 bestens aufgehoben. „Ich lerne jeden Tag wahnsinnig viel und sammle neue Erfahrungen.“ In seiner Freizeit ist er gerne am Rhein unterwegs, besucht mit Freunden Parks und Gärten, um sich dort Inspiration zu holen. „Weil ich vom Fach bin, habe ich einen spezifischen Blick auf Gartenschauen und Parks. Ich befasse mich damit, wie die Anlagen gestaltet und Kinderspielplätze gebaut sind und welche Bäume gepflanzt wurden.“

 

Im heimischen Garten probiert sich Dominik Kühn gerne an exotischeren Pflanzen aus, wie der Bitterorange, Steinlinde oder Echtem Lorbeer. Im milden Klima der Weinbaugegend fühlen sich auch Pflanzen aus dem mediterranen Raum wohl. Statt grünem, pflegeintensiven Rasen legt der Fachmann in seinem Garten den Fokus auf standortgerechte, klimaverträgliche und insektenfreundliche Stauden und Gehölze. „Die vier Leitthemen der BUGA 23 Umwelt, Klima, Energie und Nahrungssicherung sind ja überall präsent und ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen und selbst möglichst viel umzusetzen.“