Eine Blumenwiese

BUGA 23: Die Blu­men kom­men: Die ers­ten Stau­den wer­den der­zeit im Lui­sen­park gepflanzt

Mannheim, 21. September 2021

 

  • Im Lui­sen­park wer­den der­zeit die Pflan­zun­gen für den Stau­den­wett­be­werb der BUGA 23 durchgeführt.
  • Erst­mals bei einer Bun­des­gar­ten­schau lie­fern die Gärt­ne­rei­en nicht nur die Pflan­zen, son­dern gestal­ten ihre Bee­te selbst.
  • Der ers­te Preis­rich­ter­rund­gang fin­det im Novem­ber statt.

 

Vor wenigen Tagen haben die Pflanzungen der ersten Blumen der BUGA 23 begonnen: Im Herzen des Luisenparks entstehen bis zum 05.10.2021 zehn Staudenbeete. Jeweils zirka 90 Quadratmeter groß wird jedes Beet von einem anderen Gärtner bestückt und gestaltet, die im nationalen Staudenwettbewerb im Rahmen der BUGA 23 gegeneinander antreten.

 

Sie heißen Gelber Scheinsonnenhut und Brünierter Fingerhut, Weiße Küchenschelle und Prärie-Mannstreu, Silber-Edelraute und Netzstern-Mädchenauge und werden sich zukünftig 90 Quadratmeter in trauter Einigkeit teilen. Angeordnet werden sie mit 24 weiteren Staudenarten von Till Hofmann und Fine Molz von „Die Staudengärtnerei“.

 

„Klima und Umwelt sind zwei unserer Leitthemen der BUGA 23. Entsprechend spiegeln sie sich auch in allen unseren Pflanzkonzepten wider“, sagt Lydia Frotscher, DBG-Ausstellungsbevollmächtigte für die Gärtnerischen Ausstellungen der BUGA 23. „Gerade Stauden sind bestens geeignet, dem Klimawandel und den daraus resultierenden heißeren, trockeneren Sommern zu begegnen. Daher freue ich mich besonders, dass die ersten Pflanzungen für einen Wettbewerb der BUGA die Stauden sind – und noch dazu hier an prominenter Stelle im Luisenpark stattfinden.“

 

Bereits im März hat das Team von Lydia Frotscher zusammen mit Ellen Oswald, Leiterin der gärtnerischen Abteilung des Stadtparks, rund um den Haupteingang des Luisenparks zehn Flächen festgelegt, welche die unterschiedlichen Lebensbereiche der Stauden berücksichtigen – von schattigen Gebieten über Gehölzränder bis hin zu sonnigen Plätzchen.

 

Eine solch sonnenverwöhnte Fläche bespielen Till Hofman und Fine Molz. Dafür haben sie Farben gewählt, die diesem Gemütszustand entsprechen: Zitronen- und Dottergelb, Weiß und Silbrig schimmern die Blüten zwischen grünen Halmen und Blättern. „Wir haben eine Art Matrix im Kopf, wie wir das Beet im Großen und Ganzen gestalten wollen und passen diese dann vor Ort noch einmal ganz genau den Gegebenheiten an“, erklärt Hofmann. Seit vielen Jahren arbeitet er mit seiner Partnerin auf diese Weise zusammen. In ihrer „Staudengärtnerei“ in Unterfranken haben sie sich vor allem auf Pflanzen für trockene Böden spezialisiert. „Dieses sonnige Eck hier im Luisenpark ist ein absolutes Sahnestückchen, das einfach perfekt zu unserem Sortiment passt“, freuen sich die beiden.

 

Die Staudenpflanzungen haben vergangene Woche begonnen und zwei weitere Beete sind bereits fertig: Den Anfang hat die Gärtnerei Schachtschneider mit einem Beet im Halbschatten gemacht; gefolgt von der Firma Stauden Junge, die ihre Fläche im tiefen Schatten u.a. mit verschiedenen Farnen, Maiapfel und Elfenblume ausgestattet hat.

 

„Wir schaffen keine künstliche Fläche, um bestimmte Pflanzen zu zeigen, sondern arbeiten mit den vorhandenen Böden, wie sie sind, und schauen, welche Pflanzen dort gedeihen. Das ist zeitgemäß und daraus können die Besucher einen Nutzen für ihre eigenen Gärten ziehen, sich Ideen und Tipps holen“, erklärt Ellen Oswald den Ansatz. „So tut man der Natur und sich selbst einen Gefallen, denn den Pflegeaufwand hält man auf diese Weise sehr niedrig.“

 

Dass sie nur geringer Pflege bedürfen ist ein großer Vorteil von Stauden allgemein. Fine Molz und Till Hofmann, der viele Jahre am Hermannshof in Weinheim tätig war, haben ihre Wildstauden auch danach gewählt, dass sie nach dem ersten Einwachs-Jahr keine zusätzliche Bewässerung benötigen. Der Estrichsand, in dem die Pflanzen gesetzt werden, hält Feuchtigkeit langfristig im Boden und erschwert darüber hinaus auch noch das Ansetzen von Unkraut

 

„Die Stauden sollen zwar zur BUGA 23 auf den Punkt perfekt blühen, aber auch danach trotz geringer Pflegeintensität noch wunderschön aussehen“, erläutert Hofmann. „Daher haben wir Stauden ausgesucht, die am schönsten aussehen, wenn sie kompakt bleiben und nicht allzu groß werden.“ Gräser wie die sogenannte „Weiße Segge“ beispielsweise imitieren eine Art Rasen-Effekt.

Die allseits gepriesene Insektenfreundlichkeit der Stauden ist ein weiterer großer Pluspunkt für Natur und Klima. Aufgrund der durchdachten Zusammenstellung der Pflanzen in den Staudenbeeten des Luisenparks reicht die Blütenabfolge bis weit in den Herbst hinein. Entsprechend verlängert sich so die Zeitdauer, in der Wildbienen, Schmetterlinge und Falter ein gutes Nahrungsangebot vorfinden.

 

Nun schauen Polster-Nachtkerze und Kokardenblume, Neuengland-Prachtscharte, Schafgarbe und Bergminze gespannt den Bewertungen der Preisrichter entgegen. Der erste wird bereits diesen November stattfinden – der dritte und letzte spätestens im März 2023, kurz vor der Eröffnung der Bundesgartenschau. Denn schließlich handelt es sich bei einer BUGA um die „Olympischen Spiele der Grünen Branche“.

Ein Staudenbeet entsteht:

 

 

 

 

 

 

 

 

Ellen Oswald, Lydia Frotscher, Fine Molz und Till Hofmann (v.l.n.r.)

© Foto: BUGA 23